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Das Forum der Hochschulgruppe Campusgrün an der Universität Erfurt


    Energiemarkt

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    Claudius
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    Anzahl der Beiträge : 57
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    Energiemarkt Empty Energiemarkt

    Beitrag  Claudius Fr Mai 06, 2011 11:41 am

    Hallo zusammen!

    Also ich hab den Aufwand der Darstellung ein wenig unterschätzt, deswegen gibts jetzt nur einen kleinen Ausschnitt, ich versuche die Tage, das angemessener darzustellen:

    Die Beurteilung des aktuellen Strommarktes:
    -oligoppolistischer Strommarkt
    -Diverse staatliche Eingriffe, die Objektivität des Wettbewerbs verhindern
    --Subventionen für Atomenergie beim Bau und Beaufsichtigung der AKW´s
    ---Argument der sunk costs: Bereits getätigte Ausgaben sollen nicht mehr in aktuelle Entscheidungsprozesse einbezogen werden
    ---Aber: Laufende Subventionen
    --Subventionen für die Erneuerbaren Energien
    ---insb. Förderung durch EEG mit Einspeisepriorität
    -Marktgelenkte Entscheidungsfindung schwierig, da der Stromsektor ein Industriebereich mit enormen externen Effekten ist: Ein freier Markt führt nicht zu optimalem Ausgang
    -Dem wirkt die oligopolistische Marktstruktur teilweise entgegen, teilweise verstärkt sie das Problem
    =>Eine Beurteilung ist äußerst schwierig und jede Begründung mit subjektiven Werturteilen durchsetzt

    Zukunftige Strategie:
    Mehrere Grundfragen:
    -Soll die zivile Nutzung der Atomenergie beendet werden? Wann?
    -Inwieweit soll die Entwicklung der EE durch den Staat aktiv gefördert werden?
    Dabei geht es vor allem um die Abwägung von drei "Grundinteressen":
    1. Wirtschaftlichkeit
    2. Versorgungssicherheit
    3. Umweltverträglichkeit
    Zudem kann es zu widersprüchlichen Handlungsempfehlungen bzgl. der kurzen, mittleren und langen Frist kommen.
    Problematisch ist, dass fast alle Studien diese drei Ziele unterschiedlich gewichten: Sowohl zwischen den drei Zielen (1. wichtier als 3. oder umgekehrt), aber auch innerhalb der Ziele anders differenzieren. (Beispiel Ziel Umweltverträglichkeit: Manche halten die Kernenergie wegen des Atommülls für extrem umweltschädlich, andere wegen der geringeren CO2-Emissionen für verhältnismäßgig umweltfreundlich)

    Das alles führt dazu, dass verschiedene Studien, je nach gemachten Annahmen und Wertvorstellungen, zu ganz anderen Ergebnissen und Handlungsempfehlungen kommen.


    Für uns alle bedeutet das: wir müssen selber Annahmen über Wirkungszusammenhänge treffen und entsprechend eine Entscheidung treffen. Für mich persönlich würde das so aussehen:
    -der schnellere Ausstieg aus der Atomenergie kostet, die nicht produzierte Energie kann in den nächsten Jahren nicht durch EE substituiert werden. Gründe sind neben der mangelnden Kapaizität die noch nicht gelöste Frage der Grundlastfähigkeit und das nicht ausreichend ausgebaute Stromnetz in Deutschland.
    -Dennoch bin ich für einen schnelleren Ausstieg aus der Atomenergie. Begründung: Es wird Druck auf die Energieversorger ausgeübt, was die Innovationsfähigkeit fördert, die Politik wird zu schnellerem Handeln gezwungen. Außerdem ist das Risiko von Kernenergie sehr groß, die ungelöste Endlagerungsfrage ist ein großes Argument und früher oder später muss man ohnehin aussteigen. Daher kann ein früherer Ausstieg in der Zukunft Wettbewerbsvorteile für Deutschland bedeuten und man kann sich in der Zukunft eher auf die Herausforderung, sich unabhängig vom Erdöl zu machen, konzentrieren.
    -Bei der Frage, wie die Kapazität ausgeglichen werden soll, bin ich dafür, vor allem auf Erdgas zu setzen. Die neuen Leitungen stellen die Versorgung sicher, Erdgaskraftwerke sind flexibel, ergänzen sich perfekt zu den EE, mit der Ausnahme, dass sie wie diese hohe Fix- und geringe variable Kosten haben.
    -Daher würde das zu einem Anstieg der Strompreise führen, mit Auswirkungen auf Verbrauchen, Industrie und Arbeitsmarkt. Diesen Preis sollte man aber in Kauf nehmen.
    -Höhere Stroompreise sind ohnehin wichtig, damit höhere Energieeffizienz auch zu geringerem Verbauch führt und nicht einfach mehr konsumiert wird.
    -Es muss aber über Hilfe für Niedrigverdiener nachgedacht werden.


    Ich weiß,das war ein wenig wirr und noch nicht adäquat belegt, aber ich setze mich dran!
    Als Diskussionsgrundlage mags trotzdem erstmal dienen.

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